Queens Of The Stone Age sind besser denn je
Düsseldorf (kle) Die Band rockt. Ausnahmslos. Anders kann man es eigentlich nicht ausdrücken, wenn man über die Stoner-Rock-Band Queens of the Stone Age (QOTSA) spricht. Und genau die traten gestern Abend im Rahmen ihrer „The End Is Nero“-Tour vor ausverkauftem Hause in der Mitsubishi Electric Halle auf.
Dichtes Gedränge im Innenraum der Halle und auf den Rängen. Na klar, wollen doch alle den besten Platz haben, wenn Sänger und Gitarrist Josh Homme, der QOTSA 1996 in Seattle gründete, im Rampenlicht stehen wird und Songs wie „No One Knows“ oder „Make It Wit Chu“ in seiner unnachahmlich angerauten und durchdringenden Stimme singt. Bevor jedoch das passiert, nutzt die Band Peggy Lees Nummer „Smile“, die aus den Lautsprechern spielt, um sich im Dunkel der Bühne heimlich, still und unbemerkt bereit zu machen. Bereit für „Regular John“, den ersten Song der Show. Das Gitarren-Intro spießt einen förmlich auf, Homme steht da samt Bandkollegen brav aneinandergereiht wie eine Jazz-Kombo. Die Laserstrahlen durchzucken Gliedmaßen und Gitarre des 50-Jährigen. Die Halle ist in Ekstase. Schon jetzt. Und womit niemand gerechnet zu haben scheint: Direkt hinterher schieben die Stone Ages „No One Knows“, den Song, mit dem sie 2002 so richtig durch die Decke gingen. Hören kann man den zu Hause hunderte Male auf dem Sofa. Aber live haut einen diese Nummer aus den Socken. Und im Moshpit-Extrem fliegt derweil wohl eine hohe zweistellige Zahl an Becherpfand durch die Luft. „We get some rules to follow / That and this, these and those“.
Josh Homme ist, wenn er da oben so an seinem Mikro kaut, ihm sein mittlerweile ergrautes Haar ins Gesicht fällt und er in seinen Cowboy-Stiefeletten leichtfüßig hin- und her tänzelt, nur schwer in eine Schublade zu stecken. Seine Ausstrahlung zumindest ähnelt ein bisschen an die von Joe Cocker, der in einem Parallel-Universum die Kurve Richtung Power-Rock gekriegt hätte. Ja, Power, die hat die Musik von QOTSA allemal, bricht der Gitarren-Sound doch jedweden Druck-Rekord. Jede Garagenband träumt von so einer Klang-Kulisse: Brachial. Umfassend. Klar. Und Dave Grohl, Grunge-Legende und einst temporärer Schlagzeuger für Homme und Co., vermisst heute Abend wirklich niemand. Auch wenn die Musik-Fachwelt der Meinung ist, dass QOTSA um 2002 in ihrer Höchstform gewesen seien, was unter anderem an dem Zusammenspiel von Grohl und Homme gelegen habe.
Nein, die Band ist besser denn je. Schafft sie es doch, ihre subtil rhythmischen Verzahnungen, die Breaks, die man nicht um die Ecke kommen sieht oder ihre instrumental-atmosphärischen Elemente, die oft wie dystopisches Vogelgezwitscher klingen, mit einem herangereiften Zwinkern nach vorne zu bringen. Am Ende bei „Song For The Dead“ gleicht die Halle nur noch einem einzigen wabernden Moshpit. QOTSA rocken. Wie von einem anderen Planeten.