Nickelback: „Köln ist eine großartige Stadt und für uns sogar ein Stück Heimat“
Köln (kle)
Nickelback, das sind die beiden Halbbrüder Chad (voc, git) und Mike (bas) Kroeger sowie Daniel Adair (dr) und Ryan Peake (git).
Seit fast 30 Jahren sind die vier Kanadier aus Hana (Alberta) nicht mehr aus dem globalen Rockzirkus wegzudenken. Mit ihrem dritten Album „Silver Side Up“ gelang Nickelback 2001 der internationale Durchbruch. Die darauf zu hörende Single „How You Remind Me“ ist bis heute der erfolgreichste Song der Band. Nickelback nahmen 2006 74,1 Mio. US-Dollar ein und waren nach den Rolling Stones und Bon Jovi die dritterfolgreichste Rockband des Jahres. Im Jahr 2007 bekam die Gruppe sogar einen Stern auf dem Canada’s Walk of Fame in Toronto.
2022 veröffentlichten Nickelback mit „Get Rollin‘“ ihr zehntes Studioalbum, das sich in der Schweiz 9 Wochen lang auf Platz eins der Album-Charts hielt.
Lieber Mike. Danke, dass du dir heute Zeit für die Kölnische Rundschau nimmst. Bitte führe folgenden Satz weiter: „Wenn ich an Europa-Tourneen zurückdenke, …
… dann denke ich an unsere unfassbar enthusiastischen Fans. Sie sind so laut, wenn wir die Bühne betreten. Das ist ein so unbeschreibliches Gefühl. Ich bin sehr dankbar dafür, das erleben zu dürfen.
Euer aktuelles Album „Get Rollin‘“ (09/22) debütierte in der Schweiz auf Platz 1. Entspricht das euren Ansprüchen?
Für uns spielt es keine Rolle, in welchem Land wir eine Nummer 1-Chartplatzierung erreichen. Jede Platzierung hat ihren eigenen Wert und wir feiern sie gleichermaßen ab. Auch die in der Schweiz.
Nickelback, „eine der populärsten Rockbands aller Zeiten“ und in die kanadische Music Hall of Fame aufgenommen: Wann hebst du ab, oder bist du es schon längst?
*Lacht herzlich* Du hast recht. Bei all dem Erfolg nicht abzuheben ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Aber man erkennt ziemlich schnell: Wenn man den Boden unter seinen Füßen nicht mehr erreicht, bleibst du auf der Strecke und bestenfalls ein One-Hit-Wonder. Wir aber mischen den Rockzirkus jetzt schon fast 30 Jahre auf.
Stimmt. Schon 2002 konnte man Euch live auf dem legendären Kölner Bizarre-Festival sehen. Das war pure Energie. Warum werden die Zuschauer das nach Eurem Konzert in der Lanxess-Arena im Mai erneut so empfinden?
Erst einmal: An das Bizarre-Festival kann ich mich noch sehr gut zurückerinnern. Das war der Hammer! Schade, dass es das nicht mehr gibt. Die Antwort auf deine Frage ist ganz einfach, denn: Unsere Intention ist immer noch dieselbe. Wir wollen unseren Fans eine geile Rock-Show liefern. Und die werden sie auch bekommen. Dann wird zusammen mit ihnen gefeiert.
Aber nicht in Rammstein-Manier?
Wir kennen die Jungs von Rammstein ganz gut. Was da allerdings auf ihren Aftershow-Partys passiert, weiß ich nicht. Dazu kann ich nichts sagen.
Wie hältst du dich mental und körperlich fit im Rahmen einer Tour? Und: Gibt es No-Gos?
Alleine permanent in Bewegung mit dem Tour-Tross zu sein, hält mich körperlich und mental fit. Natürlich achte ich neben meinen täglichen Fitness-Übungen auf eine ausgewogene Ernährung. Und: Das Trinken von Alkohol habe ich auf ein absolutes Minimum reduziert.
Wollt ihr euch vor eurer Show in der Lanxess-Arena etwas Spezielles in Köln anschauen? Vielleicht den Dom?
Köln ist eine großartige Stadt und für uns sogar ein Stückchen Heimat. Auch, weil hier schon seit vielen Jahren gute Freunde von uns leben, mit denen wir engen Kontakt pflegen. Den Dom kennen wir daher natürlich schon. Der ist sehr beeindruckend.
Früher arbeitetest du bei Starbucks. „Here’s your nickel back“, sagtest du oft zu deinen Kunden, wenn sie bei dir einen Kaffee bestellten und ein 5-Cent-Stück zurückbekamen…
Das waren noch Zeiten. Aber ja. Die Idee unseres Bandnamens kam mir in genau dieser Situation. Da ist im wahrsten Sinne des Wortes der Groschen bei mir gefallen. In diesem Moment wurde die Schlange der Kunden hinter der Theke immer länger, weil ich sie nicht bedienen konnte. Denn ich musste ja meinen Bruder Chad anrufen und ihn über unseren neuen Bandnamen informieren.
Danke für das Gespräch, lieber Mike.
Erschienen in der Kölnischen Rundschau